Schuleigene Ausstellung „#TRUE CRIME – Koloniale Verbrechen – Kolossale Verantwortung“
Alle Menschen sind gleich. Niemand darf z. B. wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Dieser Grundsatz galt leider nicht immer. In der Vergangenheit wurden Menschen diskriminiert, verfolgt, ausgebeutet, versklavt und getötet. Diesem ernsten Thema widmet sich die Ausstellung „true crime / koloniale Verbrechen / kolossale Verantwortung“, die von Schülerinnen und Schülern der Klassen 10a und 10b im Gewi-Unterricht bei Frau Bonick konzipiert wurde und seit dem 06. Februar in unserer Pausenhalle besucht werden kann. Vor allem koloniale Verbrechen rücken hier in den Fokus: Kolonialismus bezeichnet die gewaltsame politische, wirtschaftliche und kulturelle Unterwerfung und Ausbeutung fremder Länder und Völker durch eine imperialistische Macht. So informiert etwa eine Wissensinsel der Ausstellung über den brutalen Völkermord an den Herero und Nama durch deutsche Soldaten vor 100 Jahren. An anderer Stelle erfährt man etwas über sog. „Völkerschauen“, bei denen fremde Völker in degradierender Weise öffentlich zur Schau gestellt wurden. Auch heute begegnen uns noch immer Relikte dieses kolonialen Zeitalters. Alte Denkmäler, die koloniale Verbrechen verharmlosen oder gar glorifizieren, prägen heutige Stadtbilder. Herabsetzende Bezeichnungen (wie das N-Wort) werden noch immer (unreflektiert) genutzt und damit rassistische Denkweisen weiterhin verbreitet. Noch immer erfahren u. a. schwarze Menschen Diskriminierung und Ausgrenzung im Alltag.
Dafür zu sensibilisieren, war ein Anliegen der Ausstellungsmacher. Um den Besuch der Ausstellung zu erleichtern, fanden in den letzten Tagen Führungen durch die Ausstellung statt, in denen andere Klassen über die Zeit des Kolonialismus und koloniale Verbrechen informiert wurden. Aber auch zu Diskussionen darüber, wie man angemessen und verantwortungsvoll mit diesem gesellschaftlichen Erbe umgehen sollte, regten die 10-Klässler an. Am Ende waren sich sowohl die Ausstellungsmacher als auch die -besucher darin einig, dass Geschichte nicht vergessen werden sollte und solche rassistischen und kolonialen Praktiken nie wieder geschehen dürfen. Es liegt allerdings auch in unserer Verantwortung, dafür Sorge zu tragen.
Wir, der Gewi-Kurs aus Jahrgang 10, danken allen Besuchern und Unterstützern für das rege Interesse an unserer Ausstellung!
– verfasst von Frau Bonick